Kizimkazi
Obwohl es kaum sichtbare Spuren dafür gibt, zählt Kizimkazi und seine Umgebung zu den historisch bedeutendsten Regionen der Insel. Touristisch gesehen ist der Küstenabschnitt aber eher als unbedeutend einzustufen. Touristen erwartet im Süden himmlische Ruhe, vom Tourismus wenig beeindruckte Einheimische und ein paar hochkarätige Unterkünfte.GUT ZU WISSEN
Verschlafen und abgelegen
Am südwestlichen Zipfel von Sansibar liegt das Fischerdorf Kizimkazi, das mit signifikanter historischer Bedeutung punkten kann. Als normaler Besucher bekommt man davon aber kaum etwas mit, obwohl die Atmosphäre traditioneller ist als in den von Touristen gut frequentierten Dörfern.
Historisch bedeutend
Als eine der ältesten Siedlungen und mit der ältesten noch bestehenden Moschee war Kizimkazi viele Jahrhunderte Sitz des obersten Herrschers Sansibars (mwinyi mkuu) und war bereits besiedelt, als überall anders noch Mangrovenwälder standen.
Buchten und Korallenfels
Anders als an der Ostküste wird die Küste hauptsächlich von Korallenklippen und gelegentlichen Buchten dominiert.
Die wenigen Unterkünfte, die es hier gibt, stehen alle erhöht auf Felsklippen und haben meist Sandbuchten vor der Tür. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass die Südküste bis dato noch nicht der große Renner im Sonnentourismus geworden ist.
… Was aber für ruhesuchende Gäste geradezu perfekt ist.
Kontra Delfintouren
Touristen kennen Kizimkazi, das eigentlich aus zwei Dörfern, aus Kizimkazi Dimbani und Kizimkazi Mkunguni besteht, vor allem von den Delfintouren.
(Exzerpt aus meinem Stefan-Loose Reiseführer für Tansania, S. 347)
Die Tourveranstalter und Fischer stellen den Touristen in Aussicht, die intelligenten Tiere berühren und mit ihnen schwimmen zu können.
Ob die Delfine besonders glücklich darüber sind, wenn sie von 30, 40 (oder gar mehr) lärmenden Motorbooten (oft nur von 2 Personen besetzt) gejagt werden und Horden von Besuchern zu ihnen ins Wasser springen, sei dahingestellt.
Jedenfalls erinnert das Spektakel der Delfintour eher an eine Treibjagd als an eine gefühlvolle Annäherung an die empfindsamen Tiere.
Das Problem besteht vor allem darin, dass die Delfintouren keiner Aufsicht unterstehen. Jeder Fischer, der ein Boot samt Motor hat und willig ist, Abgaben ans Dorf zu bezahlen, kann sie anbieten. Junge Männer (flycatcher) buhlen im Dorf teilweise recht aggressiv um Kunden, d.h. wer nicht auf einer vom Hotel oder einem Tour Operator organisierten Tour ist, braucht gute Nerven.
Mittlerweile ist das Gehabe zu Land und zu Wasser schon so aggressiv, dass von den Delfintour abgeraten werden muss. Wer Delfine in freier Wildbahn sehen möchte, geht schnorcheln, tauchen oder bucht eine Safari-Blue-Tour.
Besonderer Charme von Kizimkazi
Der Charme von Kizimkazi besteht darin, dass es weniger Touristen gibt – und die, die kommen, haben nur Relaxen im Sinn. Weder große Pauschalurlaubsresorts noch Backpacker-Unterkünfte konnten sich hier ansiedeln – was es für verkaufstüchtige beach boys gänzlich unattraktiv macht.
Kizimkazi ist herrlich unverbaut, weitläufig, und vielerorts ist der Busch einfach sich selbst überlassen.
Bis auf die häufig sehr aufdringlich agierenden Männer, die die Delfintouren machen, nimmt eigentlich keiner so recht Notiz von den Fremden.
Oft habe ich in Kizimkazi das Gefühl, staunend und verschreckt gemustert zu werden, so als hätten die Dörfler noch nie einen weißen Besucher gesehen.
Interessant zum Tauchen
Attraktiv ist Kizimkazi wegen der Nähe zur Menai Bay, neben Mnemba Island einem der fischreichsten Gebiete der Insel. Wer plant, mehrere Tauchgänge zu unternehmen, trifft mit Kizimkazi eine gute Wahl.
KIZIMKAZI REISEFÜHRER
- Für Urlauber, die ruhige, beschauliche, authentische Ferien weit weg vom Trubel wünschen.
- Für Urlauber, die gerne tauchen und schnorcheln gehen möchten.
- Für Leute, die am liebsten ihre Zeit mit Relaxen verbringen, die im Hotel, am Hotelstrand oder im Pool relaxen.
Mögliche Aktivitäten
- Tauchen und Schnorcheln
- Bootsexkursionen
- Delfintouren
- Exkursionen und Ausflüge nach Jozani Forest oder Stone Town
- Für Besucher, die Parties und Strandbars suchen.
- Für Besucher, die abends gern mal anderswo einen Drink nehmen wollen, denn man bleibt einfach im eigenen Resort.
Safari-Insider-Tipp! Wie fast überall auf den Inseln ist der Strand gezeitenabhängig, d.h. das Meer zieht sich bei Ebbe bis hinter die Korallenbarriere zurück. In Kizimkazi bedeutet das teils auch, dass die Flut kleinere Buchten überschwemmt, d.h. dann muss man in die Pools ausweichen (ebenso wie bei Ebbe).
Auf der Insel: Am bequemsten sind die Transfers per Taxi.
Siehe auch Stone Town.
- Karamba Lodge $$
- Unguja Lodge $$$-$$$$
- Fruit & Spices $$$-$$$$
Kreativ: zuerst Safari, dann an den Strand zum Relaxen, zum Abschluss Stone Town, weil
- man ohnehin mit dem Taxi zum Flughafen von Stone Town fahren muss und
- man die Souvenirs nicht tagelang im Gepäck tragen muss.